Tag 2

Der heutige Tag begann, wie erwartet, sehr früh. Wie jedes Jahr mussten um 6:30 Uhr die ersten Kinder wieder in ihre Bungalows geschickt und darauf hingewiesen werden, dass diese Uhrzeit zu früh für Tischtennis ist. Natürlich wurde es mit dem Weiterschlafen nichts, denn wenn Kinder erst einmal wach sind, dann wollen sie auch beschäftigt werden. Bei strahlendem Sonnenschein gingen wir Frühstücken und bei der Morgenrunde gratulierten wir unserem Geburtstagskind Lexa mit einem Ständchen aller Kinder unseres Ferienlagers. Im Anschluss daran startete unser Auftakt in den Dschungel. Dazu gingen alle Gruppen im Abstand von 5 min in den Wald und mussten dort vorbereitete Quizfragen zum Thema Dschungel finden. Nur wenn sie diese korrekt beantwortet hatten, durften sie sich später bei Bettinalocl Dublonen aus der großen Schatzkiste nehmen. Dies alles wurde aufmerksam von Häuptling Quetzlocatl beobachtet, der die kleinen und großen Abenteurer auf den Weg der Wahrheit geschickt hatte. Denn bevor er sie in den großen Stamm der Fläminger aufnahm, wollte er sicher sein, dass sie auch im gefährlichen Dschungel problemlos leben konnten. Bis auf die großen Jungs fanden alle Kinder die vorbereiteten Fragen und konnten alle fehlerfrei beantworten. Natürlich war die Freude groß, einen Griff in die legendäre Schatzkiste des Quetzlocatl machen zu können. Doch das sollte nicht die einzige Prüfung sein, welche die Kinder bestehen mussten. Ein Pfad der Überwindung und Erkenntnis lag noch vor ihnen. Auf diesem mussten sie mit nackten Füßen in vorbereitete Kisten treten und fühlen, was sich in diesen Kisten befand. Neben Moos, Ästen, Blättern, Sand und Tannennadeln war auch eine Kiste mit Schlamm vorbereitet.

Tapfer überstanden alle auch diese Prüfung, erkannten gemeinsam in ihren Gruppen die Materialien und der Stolz auf seine Abenteurer stand Häuptling Quetzlocatl sowie seinem Gefolge ins Gesicht geschrieben.
Ein letzter Test wartete noch auf alle, der ultimative Dschungeltrank. Mit viel Aufwand haben wir ihn aus tropischen Farnen, vegetarischen Tropenameisen, exotischen Früchten sowie Papageieiern gemischt. In Wirklichkeit bestand er aus Mangosaft, tropischer Limonade, grüner Lebensmittelfarbe, Schokostreuseln  und Vanilleeis. Die Mischung sah aber so gut aus, dass einige Kinder sehr misstrauisch an ihren Getränken nippten. Sie merkten schnell, dass die Schlammbowle sehr lecker war.
Da nun alle erfolgreich die Prüfungen zur Aufnahme in den Stamm bestanden hatten, konnte die Zeremonie endlich beginnen. Jedes Kind wurde mit einem individuellen Spruch in den Stamm aufgenommen. Eine entsprechende Stammesbemalung im Gesicht durfte dabei selbstverständlich nicht fehlen. Damit ging ein sehr ereignisreicher Vormittag zuende und wir schafften es geradeso pünktlich zum Essen.
Nach einer ausgiebigen Mittagsruhe ging es dann endlich ins Freibad. Zu unserem Glück war es heute richtig leer und dem Toben im Wasser setzte nur der Bademeister hin und wieder eine Grenze. Das waren aber freundlich geäußerte Hinweise, wie man richtig rutschen sollte. Im Wasser war unser Betreuerteam dann wieder ein beliebtes Ziel für Kinder. Ob an den Armen, an den Schultern oder an den Beinen, überall klammerten sich Kinder fest.

Es war teilweise wirklich schwierig, sich von ihnen zu befreien. Aber an diesem Spiel haben sowohl die Betreuer als auch die Kinder großen Spaß. In den Pausen zwischen dem Baden waren dann wieder das Karussell, die Seilbahn oder die Imbissbude beliebte Ziele der Kinder. Es wurde ausgelassen gespielt oder entspannt geschlemmt. Erschöpft und zufrieden ging es 18 Uhr zurück in die Mühlensiedlung, denn das Abendessen wartete um 18:40 Uhr auf uns.
Gleich nach dem Abendessen hieß es dann “Vorhang auf, Film ab”. Im Kulti wurde das Dschungelbuch gezeigt und unsere “Kleinen” sahen sich diesen Klassiker gern an. Für unsere “Großen” war das aber nichts, die Jungs gingen stattdessen auf den Bolzplatz und die Mädels entspannten gemütlich. Der Abend klang heute ruhig aus, alle nutzten unsere Spielmöglichkeiten und um 22 Uhr hieß es dann Nachtruhe. Dabei fielen sie uns dann wieder auf, DIE SCHUHE! 6 Mädchen und 33 Paar Schuhe. Wahnsinn!!!!!!!!